Let's think the unthinkable, let's do the undoable, let's prepare to grapple with the ineffable itself, and see if we may not eff it after all.
Wesenstest
(02.11.2008 – Richterin: Brigitte Weber)
Die 33 Monate alte Hündin ist temperamentvoll und bewegungsfreudig, sie spielt sehr gern und ausdauernd.
Ausdauer, Aufmerksamkeit und Unerschrockenheit sind sehr gut ausgeprägt. Sie hat die erwünschte körperliche Härte.
Sie zeigt sehr stark ausgeprägtes Beute-, Bring- und Spürverhalten.
Die Bindung an die Führerin ist sehr gut, ebenso die Unterordnungsbereitschaft.
Menschen gegenüber ist sie sehr freundlich, aufgeschlossen und sicher, auch in den einengenden Situationen.
Den Parcour mit den opt. und akust. Reizen durchläuft sie selbstständig.
Beim Schuss sicher, aufmerksam-neugierig.
Eine fröhliche, sichere, von Menschen begeisterte Hündin.
Formwert
(25.09.2008 – Richterin: Hassi Assenmacher-Feyel)
Gute Größe, vorzügl. Typ, vorzügl. geschn. Keilkopf, viel Ausstrahlung, vorzügl. Pigment, einwandfreies Gebäude mit vorzügl. Linien und Winkelungen, raumgreifende Bewegung. Vorzüglich.
Fia – Tausendsassa Mädchen
Fia, mein kleines Tausendsassa-Mädchen; schon als Welpe war sie diejenige im Wurf, die mich unter anderem damit begeisterte, daß sie mit allen Vieren im Welpengitter hing und vehemente Ausbruchversuche unternahm. Daran hat sich im Prinzip auch nichts geändert, unerschrocken versucht sie alles und kann alles – zumindest ist sie fest davon überzeugt...
Mit meinen beiden Border Collies aufgewachsen, scheint sie sich selbst ebenfalls als solchen zu sehen, zumindest was Temperament, extreme (Team-)Arbeitsfreude und die Lust an der eigenen Geschwindigkeit angeht. Lediglich das Prinzip des Hütens hat sie noch nicht so ganz durchschaut...
Dafür übertrifft sie die beiden mit ihrer Umweltsicherheit (als mich mal jemand fragte, ob und wovor Fia eigentlich Angst hätte, fiel mir auch nach längerem Überlegen eigentlich nur ein, daß sie auf sehr dicht und schnell vorbeifahrende Autos seit einem Autounfall etwas zurückhaltend reagiert) und natürlich bei allem was mit Apportieren und Nasenarbeit zusammenhängt. Das, was mein mittlerweile 10 jähriger Jack in der Rettungshundearbeit z.T. über seine ungemein umfangreiche Erfahrung löst, konnte sie schon sehr früh mit ihrer feinen Nase ausarbeiten.
Fia erstaunt (und begeistert...) mich immer wieder aufs neue.
Sie ist mein Hund der vielen Gesichter.
Eben noch mädchenhaft charmant bis frech, kann sie ziemlich schnell auf richtig toughes und ernsthaftes Arbeitstier umschalten.
Durchaus gerne mal lang ausgestreckt auf dem Sofa lümmelnd und in der Wahl ihrer Schlafplätze eine echte Prinzessin auf der Erbse (dieser Platz hier auf dem Bett ist doch eh noch frei, oder?), ist sie auch der Hund, der neben mir, vor Kälte mit den Zähnen klappernd, darauf giert zum Apport ins Eiswasser geschickt zu werden, der begeistert durch jegliche Art Gelände fegt, und Trümmerklettereien sind so ganz nach ihrem Geschmack.
Unser Grundstück (als Curly hält man was auf seine Territorialität...) wird von ihr aufs vehementeste lautstark verteidigt...
- aber nur bis derjenige dann tatsächlich eintritt und sie anspricht; prompt packt sie ihre charmante Mädchenseite aus und geleitet denjenigen freundlich herein.
Die besondere Ausstrahlung, die ihr auch beim Formwert bescheinigt wurde, scheint Fia für viele Menschen zu haben, welche dies auch immer wieder zum Ausdruck bringen. Das gipfelt gelegentlich darin, daß Wildfremde in der Fußgängerzone plötzlich meinen Hund anfassen oder gar hinterrücks umarmen und den Kopf an ihrem Hals reiben. In solchen Momenten bin ich ganz besonders froh über die souveräne Gelassenheit mit der Fia diese und ähnliche Situationen erträgt.
Derselbe Hund, welcher in vielen Dingen so unbeschwert und entspannt durchs Leben geht, kann in der Arbeit wiederum einen nahezu übertrieben Perfektionismus (muß man wirklich jedes Blatt und jeden Stein einzeln umdrehen?!) entwickeln – manchmal sind wir uns zu ähnlich...
Fias große Stärke, sowohl im Dummy- als auch im Rettungshundebereich, ist das Einweisen, dennoch klettert sie durchaus selbstständig fünf Meter eine steile Ansitzleiter in die Höhe, wenn sie dort einen Helfer ausgearbeitet hat (und mir wird dann der Part mit Abstieg-Logistik zu Teil...).
Gerade diese ausgewogene Mischung aus Spaß am Kooperieren und unabhängigen Denken und Handeln bis hin zum intelligenten Ungehorsam schätze ich so sehr an der Zusammenarbeit mit Fia.
Gemeinsamen haben wir nicht nur die Rettungshundearbeit erfolgreich fortgeführt (allein dies war schon ein Experiment für mich, ist sie doch deutschlandweit der erste Curly auf diesem Gebiet), sondern auch die ersten Schritte im jagdlichen Bereich (es gibt nun einen Jungjägerkurs mehr, der auf Anhieb einen Curly als solchen erkennt...) und vor allem in der Dummyarbeit gemacht.
Und unsere Arbeitsergebnisse können sich, glaube ich, nicht nur „für 'n Curly“ durchaus sehen lassen... ;o)
Sie nun in der Mutterrolle zu erleben, ist wieder eine ganz neue Erfahrung.
Gelassen, instinktsicher, rührend sorgfältig, umsichtig...
Das ist Fia.
Sie nimmt einfach immer alles so selbstverständlich, jedes Angebot, das ich ihr mache ergreift sie beim Schopf und mit ihrem Mädchencharme wickelt sie nicht nur meinen grummeligen, älteren Border Collie um den Finger...
Ursprünglich rein als Nachfolger für die Rettungshundearbeit (ja und auch ein bißchen als „Trainingsherausforderung“) gedacht, hat mir Fia in der Hundearbeit völlig neue Welten erschlossen.
Ich danke Kerstin Andersson und Bengt Gusstafson von Herzen für diesen außergewöhnlichen Hund.